20.07.2024 Belgrad-Nis

Um halb Acht verlasse ich das Smart Hostel. Der Himmel ist dunkel bedeckt. Ich gelange gerade bis zur ersten Ausfallstrasse, als der Gewitterregen einsetzt. Blitzartig ziehe ich mein Regenzeug an. Doch das Navi kommt nicht klar mit dem Gewitter und setzt immer wieder aus. Dabei bin ich gerade hier auf das Navi angewiesen. Ein Autofahrer hält neben mir und fragt, ob er helfen kann. Das geht natürlich nicht, ich muss das Navi zum Funktionieren kriegen. Endlich läuft es, doch bald verläuft meine Strecke über ein leeres Feld – die Strasse ist neu gebaut und noch nicht im Kartenmaterial verzeichnet. Ich fahre auf der nächsten Ausfahrt ab, muss aber einen rechten Umweg machen, bis ich wieder auf der richtigen Route bin. Ab hier verläuft alles wie am Schnürchen. Bald hört der Regen auf und ich kann das Regenzeug abnehmen. So alle 20 km kommt eine Abzweigung, dann schalte ich das Navi kurz ein, dazwischen schalte ich es ab, um Batterie zu sparen. Ich komme zügig voran, auch weil ich mich wie alle anderen nicht an die lächerlich tiefen Geschwindigkeitsbegrenzungen halte. In Smederevska Palanka komme ich an einem grossen Markt vorbei, der gerade eingerichtet wird. In Rasanj esse ich eine Plieskavica in der „Pecenje Rostilj“. Um zwei Uhr komme ich in Nis an, suche aber lange nach meiner Unterkunft „Bloom Inn Hostel“, da das Navi die Adresse nicht finden konnte. Erst die zweite Person, die ich frage, kann mir erklären, welche Strasse ich suche. Dann finde ich das „Bloom Inn“ sofort. Ich checke ein, leider ist es zu spät für ein paar Sehenswürdigkeiten, da diese um drei Uhr schliessen und es schon fast drei Uhr ist. So laufe ich erst zum Park Cair, dann zur Kathedrale, deren Wände bunt bemalt sind (und wo ich von mehreren Zigeunern angebettelt werde), zur Fussgängerzone Obrenoviceva, zum Trg Kneza Milana (der von Nobelgeschäften umgeben ist), dann in die Festung Niska Tvrdava, die letztmals von den Türken für ihre Zwecke umgebaut worden ist und demzufolge noch einige türkische Bauten aufweist, so das Hamam, die Moschee, drei Pulverkammern. In der Mitte hat es Ausgrabungen von römischen Bauten. In der Sommerbühne proben junge Sänger, Musikanten und Tänzer serbische Volkstänze. Es droht ein Gewitter, der Donner rollt und der Himmel ist schwarz überzogen. Ich eile zurück, gehe noch rasch in den Supermarkt, wo ich etwas zum Abendessen und zum Frühstück kaufe. Kaum komme ich zum Hostel zurück, fängt der Gewitterregen an.