Ich fahre früh ab und komme gut aus Trabzon hinaus, obwohl das Navi anfangs spinnt und mich in die falsche Richtung schickt und daraufhin mehrmals die Richtung wechselt, was ich dann nicht mehr beachte. Batumi ist ja ausgeschildert. Ich fahre auf der vierspurigen Schnellstrasse ostwärts. Die ganze türkische Schwarzmeerküste ist eine einzige Grossstadt. Es gibt kaum offene Gebiete. In Kiyicik fülle ich den Reservekanister beim Auftanken, schmiere die Kette und kontrolliere den Oelstand. Der Oelverbrauch ist jetzt bedenklich, das Oel verbraucht. An zwei Stellen haben Felsstürze die Strasse verschüttet. Es gibt mehrere Tunnels. Lange Lastwagenkolonnen stehen auf der rechten Fahrspur schon viele Kilometer vor dem Zoll. Die Fahrer laufen einfach auf der Fahrbahn herum, obwohl hier schnell gefahren wird. Sogar im Tunnel stehen die Lastwagen. Um 12 Uhr komme ich beim Zoll an. Der türkische Zoll geht zwar schleppend, aber der georgische Zoll ist eine endlose Warterei. Endlich bin ich durch und muss jetzt eine Versicherung abschliessen, Geld wechseln und eine Simkarte kaufen. Dies alles kann ich beim gleichen, zum leicht erhöhten Preis machen. Die Versicherung für einen Monat kostet stolze 35 Euro, die Simkarte 20. Sie will und will nicht funktionieren. Schliesslich gebe ich auf und lege sie ins Xiaomi ein und – welch ein Wunder – sie funktioniert. Wahrscheinlich ist mein Ulefone zu alt dafür. So kann ich mit Google Maps durch den chaotischen und gefährlichen Verkehr – es gibt ausser der Rechtsfahrregel keine weiteren Verkehrsregeln, die beachtet werden – zum „Enjoy the Hostel“ Hostel fahren. Dieses in Booking.com hoch bewertete Hostel stellt sich etwas weniger glanzvoll heraus, eng, das Mobiliar angejahrt und es fehlt an Platz an allen Enden und Ecken. Ich gehe kurz einkaufen, dann erkunde ich die Stadt: Die Hauptstrasse von endlosen Geldwechselbüros gesäumt. Ich besuche die Synagoge, doch sie ist geschlossen. Es ist aber klar, dass diese noch in Gebrauch steht. Ich komme am typisch sowjetischen Zirkus vorbei (fest in einem Gebäude installiert) und gelange zur Piazza, welche allerdings nicht historisch ist, sondern neu angelegt. Gegenüber steht die St. Nikolauskirche, in welcher gerade ein Gottesdienst stattfindet. An der Marina sind viele Schiffe, einige davon Schlepper, angedockt, so auch die feuerrote Akhtiar. Angler versuchen von der Quaimauer aus, Fische zu fangen. Ich komme am Uhrenturm vorbei und noch einmal zurück zur Marina, wo Touristenboote an- und ablegen und eine Art Markt für Touristen besteht. Die Skulptur Ali & Nino steht ebenfalls dort. Es gibt einen Leuchtturm, ein Riesenrad. Eindrücklich sind der Batumi Alphabet Tower mit einer Kugel obendrauf und der Porta Batumi Tower. Ich komme am Batumi Boulevard vorbei, dann am Theaterplatz und zum Europaplatz, der von eindrucksvollen Gebäuden umgeben ist. Schliesslich komme ich auch noch am Casino/Wyndham Hotel Hochhaus vorbei und gelange durch den Central Park wieder ins Hostel.