Ich wache etwas früher als sonst auf, mache mich bereit und fahre ab. Es ist kühl. Nach rund 50 Kilometern erreiche ich die Grenze in Vale. Diesmal geht es zackig, in weniger als einer halben Stunde bin ich durch beide Grenzposten durch. Am Bancomaten der T.C. Ziraat Bank ziehe ich noch ein wenig Geld – spesenfrei! Die Fahrt geht durch menschenleeres, wunderschönes Gebirge und ich muss nicht mehr so aufpassen wie in Georgien, weil die Strasse keine Schlaglöcher hat. Weil es eine Rollsplittstrasse ist, kann man es aber nicht beliebig sausen lassen, schliesslich kann man auf Rollsplitt schlecht bremsen. Die Strasse steigt auf zum2550 Meter hohen Ilgar-Pass. Danach geht es hinunter nach Damal. In Göle muss ich nachtanken. Der Tankwart hat keine kleinen Noten für das Herausgeld, er lädt mich dafür zum Tee ein. Bei Aksu fällt mir ein alter Schmelzofen auf. Schliesslich gelange ich nach Erzurum. Die Uhr muss ich eine Stunde vorstellen, ich habe also eine Stunde gewonnen. Auf dem Navi suche ich mir ein billiges Hotel heraus, fahre dann in diese Strasse und, wie vermutet, hat es ganz viele Hotels hier. Ich frage beim ersten nach, dem Otel Yakutie, und erhalte sofort ein Einzelzimmer mit Bad für mein Budget von 500 TRY pro Tag. Ich laufe ins Stadtzentrum, besuche die Festung. Diese ist enttäuschend, es hat nichts drin, einzige Attraktionen sind das Minarett, das man auf abenteuerliche Weise besteigen kann und von dem aus man einen schönen Rundblick auf die Stadt hat, die Moschee und die zwei Haufen mit eisernen Kanonenkugeln und Bomben aus osmanischer Zeit. Mein nächster Besuch gilt der Cifte Minareli Medrese, erfreulicherweise ohne Eintrittsgebühr und wesentlich interessanter. In einigen früheren Studentenzimmern hat es Ausstellungen islamischer Kunst. In einer Art Krypta liegt das Grab irgendeines Notablen. Mein nächster Besuch gilt der Ulu Camii, einer Moschee ohne Kuppel, ähnlich wie in Granada, mit vielen Pfeilern, sehr attraktiv. Draussen hat es noch die Cimcime Hatun Türbe und die Ebu Ishak Kazeruni Türbe. Eine kleine, hübsch eingerichtete Moschee ist die Caferiye Camii, in der sie ein eigenartiges Gebet abhalten, wie ich es noch nie erlebt habe. Ich laufe durch den Goldsouk, den Schuhsouk und den Wasserkochersouk. Dann besuche ich noch den Tashan. Endlich kann ich auch noch meine letzten 5 Lari gegen türkische Lira einwechseln. Abendessen in einer Lokanta, nicht so günstig wie sonst, und auch nicht so gut.