Ich fahre früh los, es ist kühl, der Himmel bedeckt und es regnet. Das Regenzeug muss ich anbehalten, weil ich direkt in die Schlechtwetterzone hineinfahre. Die kahlen Berge werden durch eine landwirtschaftlich genutzte Landschaft abgelöst. Ich fahre sehr zügig und komme gut voran. Elf Uhr bin ich in Yozgat, wo ich eigentlich übernachten sollte, aber zum Einen ist es zu früh, um ein Hotel zu suchen, und zum Anderen hat meine gestrige Recherche ergeben, dass es keine günstigen Hotels in Yozgat gibt. Ich fahre deshalb einfach weiter. Um die Mittagszeit bin ich in Yerköy, wo ich auf gut Glück in die Stadt fahre und dort halte, wo es ein paar Verpflegungsläden gibt. Bei ChefBörek wird noch gebacken und der andere Laden gefällt mir nicht. Ich will gerade über die Strasse zu einem weiteren Börekladen gehen, als mich der Eigentümer von ChefBörek anspricht und mir sagt, dass er in zehn Minuten frisches Börek haben wird. Für die Zwischenzeit offeriert er mir einen Tee. Das nehme ich doch gerne an. Es stellt sich heraus, dass er Yusuf heisst und bald ist ein ganzer Freundeskreis an meinem Tisch und wir plaudern – mit Google Translate. Als ich bezahlen will, lehnt Yusuf entschieden ab. Er will kein Geld annehmen! Wir machen noch ein paar Selfies, dann mache ich mich wieder auf den Weg nach Ankara. Bei einem Melonenstand halte ich und mache ein Foto. Der Besitzer offeriert mir sofort einen grossen Schnitz Melone und danach noch einen. Das Wetter ist sehr unstet, immer wieder regnet es, dann ist es wieder kalt, dann wieder heiss. Als ich nach Ankara hineinkomme, geht ein Gewitterregen nieder. Ich muss unter eine Autobahnbrücke fliehen und ziehe dort das Regenzeug an. Fünf Kilometer später hört es wieder auf. Ich fahre zum Hotel Evren, das wirklich billig wäre, aber die Gegend ist grauenhaft, so fahre ich zum nicht weit entfernten Otel Palan. Doch das Zimmer, das sie mir offerieren ist inakzeptabel. So fahre ich zum Deeps Hostel, wo ich ein Bett in einem Dreierzimmer kriege. Ich kaufe mir Gemüse für den Znacht und diskutiere lange mit Berkay, dem Manager des Hostels.