23.07.2025 Varazdin-Maribor

Heute muss ich den Oelwechsel machen! Ich fahre so ab, dass ich um acht Uhr morgens beim Castrol-Service bin. Doch der hat zu. Ich fahre weiter zu zwei gemäss Google „Motorradwerkstätten“, beides stellt sich als Velomechaniker heraus. Ich frage bei einer Tankstelle, die weisen mich an den Castrol-Service zurück, doch als ich dort nochmals hinkomme, ist er immer noch zu und das Telefon nehmen sie auch nicht ab. Also in den Ferien. Schliesslich sehe ich beim Herausfahren aus der Stadt einen Ersatzteilladen und kann dort einen Liter vollsynthetisches Motorradöl erstehen. Damit fahre ich zur Stadt hinaus. Im Vorort Hrascic sehe ich einen Autowaschplatz und frage dort, ob ich dort das Oel wechseln darf. Der Besitzer, Duṥko, ist äusserst entgegenkommend und erlaubt es mir nicht nur, er bringt mir auch noch eine Gummimatte. Das Oel habe ich in wenigen Minuten gewechselt, das Altöl in den Kanister, in dem das neue Oel war, geleert und dann plaudere ich noch ein wenig mit Duṥko über meine Reisen, dieser ist ganz fasziniert davon. Jetzt kann ich sorgenfrei Richtung Maribor fahren. Das Wetter ist wunderschön, ich fahre im T-Shirt. Kurz vor Maribor sticht mich eine Wespe in die Backe. Diese schwillt stark an, der Schmerz zieht bis ins Genick. Um elf Uhr komme ich im UNI-Hostel an, stelle meinen Scooter an den gewohnten Platz und erkundige mich nach der Eincheck-Zeit. Dann esse ich mein mitgebrachtes Käsebrötli auf dem Glavni Trg und besuche die Kathedrale, dessen Grabkapelle für Anton Martin Slomsek eindrücklicher als der Altar ist. Danach besuche ich das Pokrajinski Muze (das Museum in der Stadtburg). Es ist ein ganz hervorragend gestaltetes, schönes Museum, mit einer Geschichtssektion, einer historischen Apotheke, einer Waffenkammer, etwas Judaica, einer schönen Pinakothek, wertvollen historischen Möbeln und geschnitzten und vergoldeten Kirchenfiguren. Um 14 Uhr bin ich fertig und kann sogleich einchecken. Dann erkunde ich die mir so gut bekannte Stadt: Franziskanerkirche und Kreuzgang des Franziskanerklosters, Synagoge. Ueber eine Fussgängerbrücke erreiche ich das andere Drau-Ufer, so dass ich schöne Fotos der Stadt machen kann. Ueber eine weitere Fussgängerbrücke gelange ich zurück ins historische Zentrum. Ich bewundere einmal mehr die historischen Radios des Radiomuseums und besuche den Stadtpark der drei Teiche. In den Teichen tummeln sich Enten und Schildkröten. Ueberall schwimmen kleine Schwärme ganz junger Welse. Ich laufe um zwei der Weiher herum, dann entschliesse ich mich spontan, noch – entlang eines verwilderten ehemaligen Rebberges – auf die Pyramida hinaufzugehen. Das sind die Ruinen der ehemaligen Oberen Burg sowie eine Kapelle. Seit meinem letzten Besuch hat sich nichts verändert, auch das Loch im Zaun ist immer noch da. Im Aldi hole ich mir noch ein sehr bescheidenes Nachtessen, das ich in der Gästeküche verzehre. Die Backe schmerzt immer noch.