25.07.2025 Trieben-Regensburg

Ich ziehe mich warm an, denn der Wetterbericht ist schlecht. Meine Gastgeberin lässt es sich nicht nehmen, obwohl ich kein Frühstück bestellt habe, mir noch Kaffee, ein Brötchen und ein weiches Ei zu servieren. So verwöhnt werde ich selten. Ich verabschiede mich von ihr und fahre los. Der Himmel ist schon ein wenig bedeckt, aber ab und zu kommt die Sonne hervor. Als ich durch Liezen durch bin und schon am Pyhrnpass, schaue ich auf mein Telefon und sehe, dass meine Gastgeberin angerufen hat. Ich rufe zurück und sie sagt mir, der Zimmerschlüssel müsse noch irgendwo bei mir sein. So durchsuche ich mein Gepäck und finde ihn tatsächlich in einer Jackentasche. Ich kehre um und fahre die 28km zurück nach Trieben, wo ich den Schlüssel abgebe. Eine gute Stunde ist vergangen, dann bin ich wieder am Pyhrnpass. Unterdessen hat sich der Himmel etwas stärker bedeckt. Auf der anderen Seite halte ich in Spital am Pyhrn und bewundere die riesige Stiftskirche. Die Fahrt durch den Nationalpark Kalkalpen ist wunderschön. Einen weiteren kurzen Halt mache ich in Lambach, wo das Stift in grosser Länge das Ufer der Traun belegt. Ueber kleinste Strässchen, allerdings alle geteert, geht es jetzt querfeldein. Ich zweifle bereits daran, ob mein Navi noch richtig funktioniert. Irgendwo halte ich dann und esse mein mitgebrachtes Mittagessen. Die letzten 45 km vor der deutschen Grenze gehen zügig vonstatten. Nach der Grenze gibt es die schnellen deutschen Strassen, wo man durchwegs mit 80-100 km/h fahren kann. In Osterhofen tanke ich nach, finde im Edeka endlich die kleinen Milchpackungen und bei Netto eine kleine Kaffeedose. Leider ist die direkte Strasse nach Regensburg gesperrt. Ich fahre die Umleitung, was zirka 50 Kilometer gut geht, dann ist auch diese gesperrt. Jetzt geht es in die Umleitung der Umleitung. Die Restdistanz auf meinem Navi steigt ständig, anstatt dass sie fällt. Schliesslich gebe ich die ausgeschilderte Umleitung auf und folge dem Navi. Der Himmel ist unterdessen mit schwarzen Gewitterwolken bedeckt und ich pressiere, um noch rechtzeitig vor dem Gewitter anzukommen. Um 17 Uhr, eine Stunde später als geplant, komme ich im „Hostel am Ostentor“ an. Das Hostel macht auf Anhieb einen sehr guten Eindruck, sehr sauber und organisiert. Ich checke ein, dann schnappe ich mir den Schirm und laufe zum Dom. Dieser ist innen völlig dunkel, nur der Altar und ein paar Seitenkapellen sind beleuchtet. In der Krypta gibt es eine Bischofsgruft mit noch vielen leeren Plätzen. Auch die Gebeine von Berthold von Regensburg sind, schön nach Grösse sortiert und unter einer Glasscheibe, dort ausgestellt. Ich gehe noch einkaufen – ab heute werde ich, wie gestern in den Videos gesehen, eine Haferflockenkur machen, damit mein Diabetes besser wird. Als ich aus dem Rewe herauskomme, geht ein Gewitterregen nieder. Ich warte lange, doch als es nicht besser wird, laufe ich mit dem Schirm zurück ins Hostel. Klar, dass meine Schuhe jetzt völlig durchnässt sind.