Wunderschönes und warmes Wetter grüsst. Ich schlage mir den Bauch am grossartigen Frühstücksbuffet der Jugendherberge voll. Ich laufe über die Alte Mainbrücke ins Stadtzentrum. Darunter fährt gerade ein extrem langes Ledischiff in die Schleuse ein. Dann gehe ich auf den empfohlenen Stadtrundgang durch Würzburg: Kiliansdom, Franziskanerkirche, St. Michael, Residenz (Hofgarten), Burgerspital, Stift Haug, Juliusspital, Marienplatz, Marienkapelle, Neumünsterkirche mit den zwei Krypten Kreuzkrypta und Kilianskrypta, Altes Rathaus. Beim nochmaligen Ueberqueren der Alten Mainbrücke fährt unten ein kleineres Ledischiff in die Schleuse ein. Ich erklimme die vielen Treppen zur Festung Marienberg, von wo ich zwar eine schöne Aussicht über die im Gegenlicht stehende Stadt habe, doch die Festung kann man nicht besuchen, sie ist wegen Renovationsarbeiten geschlossen. Lediglich der Platz mit dem Pferdebad ist offen. Ich laufe zurück zur Jugendherberge. Kurz nach elf bin ich wieder dort. Dann packe ich mein Töffli und fahre ab. Das Wetter ist toll, ich komme zügig vorwärts. Schon in Visselhövede muss ich nachtanken. Wegen dem grossen Frühstück verspüre ich keinen Hunger. Um die Mittagszeit bin ich in Crailsheim. Als ich auf ein Rotsignal zufahre, stellt der Motor ab. Egal, was ich versuche, er lässt sich nicht mehr starten. Ich teste die Zündung – die Zündkerze kann ich leider nicht mehr herausschrauben, sie hat sich während der Reise so festgeklemmt, dass man sie nicht mehr herausschrauben kann. Der Zylinderkopf ist damit kaputt, aber das ist nicht das Problem. Klar ist, dass der Motor kein Benzin kriegt. Ich zerlege das Motorrad komplett, was mit dem Bordwerkzeug äusserst schwierig ist, da alle Schrauben festsitzen. Ein Motorradfahrer will mir helfen, aber er kann ja nichts beitragen. So nehme ich auch das vordere Schutzblech ab, entferne den Luftfilter und kann jetzt Benzin in den Ansaug leeren. Daraufhin startet der Töff wieder und ich muss ihn wieder zusammenbauen. Eineinhalb Stunden nach dem Aussetzer bin ich fertig, doch meine Hände sind ganz schwarz. Bei der nächsten Tankstelle gehe ich erst Hände waschen, dann tanke ich auf. Ab jetzt läuft wieder alles, wie wenn nichts gewesen wäre. Doch ich muss pressieren, um vor sechs Uhr in Ulm anzukommen. Das ist einfacher gesagt als getan. Google Maps kennt die Strassensperrungen offenbar nicht und sämtliche Strassen Richtung Ulm sind gesperrt. Ich gerate immer weiter östlich und muss einen riesigen Umweg fahren, um die Strassensperrungen zu umgehen. Kurz vor sechs Uhr komme ich in Ulm an und checke in der weit aussen gelegenen Jugendherberge ein. Das Abendessen – Gulasch und Knödel- ist eigentlich ungeeignet, doch ich bin hungrig und nehme es trotzdem, halt mit einem Glyclazid. Dafür reicht es dann auch noch für einen Dessert. Für einen Besuch des Stadtzentrums reicht es heute nicht mehr.















