Ich bin um sieben Uhr früh der erste, der wach ist und der erste, der frühstückt. Dann beginne ich mit dem roten Stadtrundgang. Piazza Corvetto, Palazzo Antonio Doria, Palazzo Tomaso Spinola, Piazza delle Fontane Marose, Palazzo di Giacomo Spinola, Palazzo Agostino Ayrolo, Palazzo di Paolo e Nicolo Interiano, Palazzo Franco Lercari-Parodi, Palazzo Tobia Pallavicini-Carrega Cataldi, Palazzo Angelo Giovanni Spinola, Palazzo di Nicolosio Lomellino-Podesta, Palazzo Lazzaro e Giacomo Spinola, Palazzo Nicolo Gimaldi-Doria Tursi (heutiges Rathaus), Palazzo Luca Grimaldi (Palazzo Bianco), Palazzo Rudolfo Maria e Gio. Francesco Brignole Sale (Palazzo Rosso), Piazza della Meridiana, Palazzo Girolamo Grimaldi, Palazzo Antoniotto Cattaneo, Chiesa Ss. Annunziata del Vastato (die sich im Inneren als riesige Basilika entpuppt), Palazzo Gio. Agostino Balbi, Biblioteca Universitaria (ehemalige Chiesa Ss. Gerolamo e Saverio), Palazzo dell’Universita, Chiesa Ss. Vittore e Carlo und schliesslich Palazzo Stefano Bibi (Palazzo Reale). Hier besuche ich das Museum, d.h. der Palast ist noch teilweise periodengerecht eingerichtet. Besonders beeindruckend sind der Spiegelsaal und der Thronsaal. Weil das Ticket auch für den Palazzo Spinola gilt, besuche ich auch noch diesen. Beeindruckend ist die Weltkarte von Friedrich de Wit (1670-78). Von Nordamerika zeigt sie nur die Ostküste, die Antarktis fehlt völlig. Auf jedem Stock gibt es ein Kapellzimmer, d.h. ein Zimmer mit einer „Schrankkapelle“. Faszinierend das Bild von Jan Verbeeck, die Versuchung des Hl. Antonius (1550-1560) un die Statue von Anton Maria Maragliano, Allegorie der Zeit (1730). Es gibt auch eine Küche des 19. Jahrhunderts und eine festlich gedeckte Tafel. Auch hier gibt es einen Spiegelsaal. Im Parterre sind drei Sänften ausgestellt. In einem chinesischen Restaurant esse ich ein grosses Mittagessen, dann geht es weiter mit dem roten Stadtrundgang: Palazzo Stefano Lomellini, Oratorio de la Chiesa San Filippo Neri (es findet dort gerade eine Hochzeit statt), Piazza Fossattello, Palazzo di Gio Battista Centurione, Palazzo Cipriano Pallavicini, Palazzo di Francesco Grimaldi, Kirche San Luca, Piazza Banchi, Palazzo Ambrosio di Negro, Loggia dei Mercanti (Markthalle), die eigenartige Chiesa San Pietro e Maria Immacolata, welche unten Ladengeschäfte beherbergt. Piazza dei Marini mit dem Palazzo Croce de Marini, Via Orefici, Campetto, Piazza Luccoli und zurück zur Piazza Fontane Marose. Daraufhin laufe ich zum Hafen hinunter, wo der mittelalterliche Palazzo San Giorgio dominiert, zur Piazza Caricamente. Im Hafen liegt nicht nur ein riesiges Kreuzfahrtschiff, sondern unter vielem Anderen auch ein Nachbau eines historischen Kriegsschiffes. In einer Kugel aus Plexiglas befindet sich eine „Biosphäre“, wobei die vielen Stoffsegel zeigen, dass das mit der elektronischen Steuerung nicht ganz klappt. Mit dem Bus fahre ich zur Cimitero Monumentale Staglieno. Der Friedhof liegt zirka vier Kilometer entfernt auf einem teilweise steilen Gelände und ist riesig, so gross, dass ein Bus im Friedhof von Gräberfeld zu Gräberfeld fährt. Es hat einfache Gräber, riesige Hallen mit schubladenartigen Nischen für Gräber, solche mit kleinen Fächern für Urnen, Grabhäuschen, Grabkapellen, Grabtürme. Im Zentrum befindet sich eine von einer Kuppel überwölbte Halle, doch sie ist geschlossen. Links und rechts davon sind fast endlose, düstere, gruselige Hallen mit Nischengräbern. Dahinter gibt es einen britischen Kriegsfriedhof und fast endlos weitere Gräber in allen Ausführungen, zwischen einfachem Kreuz bis zu komplett ausgebauter Gruft mit Häuschen oben. Schliesslich gelange ich zum jüdischen Friedhof, der sehr klein ist und kaum neuere Gräber enthält. Zudem ist er offensichtlich absolut voll. Danach gelange ich zu einem Teil, der an einem steilen Hügel gebaut ist, dessen Hang voll mit Grabkapellen in gutem bis einsturzgefährdetem Zustand ist. Um halb fünf Uhr muss ich mich sputen, wieder zum Eingang zu kommen, sonst werde ich noch eingeschlossen. Mit dem Bus fahre ich Richtung Piazza Fontane Marose, als ich die Synagoge sehe und spontan aussteige. Sie ist geschlossen, offenbar gibt es keinen Maariv, aber sie ist eindrücklich und zwei Soldaten in einem Militärfahrzeug bewachen sie. Ueber die Piazza Corvetto laufe ich Richtung Carrefour, als ich ein Schneidergeschäft erblicke. Rasch hole ich meine Töffhose und bringe sie zum Flicken, denn der Hosensack hat ein Loch und ich will nicht, dass es noch grösser wird. Im Carrefour kaufe ich mir ein Abendessen, das ich im Hostel verzehre. In der Wartezeit für meine Töffhose laufe ich durch die engen Gässchen der Altstadt, die allerdings voll von Prostituierten sind und mir etwas unheimlich erscheinen. Dann muss ich mich, angesichts der riesigen Menge von Fotos, rechtzeitig an das Tagebuch machen.



























