Das Morgenessen habe ich mir selbst gemacht, von dem, was von der Unterkunft angeboten wurde, konnte ich lediglich einen Nature-Joghurt und eine Frucht essen. Ich fahre ab Richtung Rom. Schon bald gelange ich auf eine Schnellstrasse, eigentlich eine Autobahn. In Rom drin sehe ich, dass ich nur noch drei Kilometer von der Vatikanstadt entfernt bin, weshalb ich gleich darauf zu halte. Hier in Rom ist ja mit dem Scooter alles erlaubt: Links überholen, rechts überholen, zwischen den Kolonnen durchfahren, auf der Gegenfahrbahn überholen, Slalomfahren durch die Autokolonnen. So stören mich die Staus gar nicht. Ich folge einfach den anderen Scootern. Bald bin ich in der Vatikanstadt, mache ein Foto vom Scooter bei der Säulenhalle, merke dann aber, dass ich schon zu weit gefahren bin und keine Parkplätze mehr kommen, so muss ich noch einmal um die Vatikanstadt herumfahren, den Scooter abstellen, um auf den Petersplatz zu kommen. Dort mache ich meine obligaten Fotos, dann laufe ich noch die heilige Treppe hoch (ohne die geforderte Devotion) und gelange in die Kirche SS. Michele e Magno, die Friesenkirche. Ich kehre zum Scooter zurück und fahre weiter, nun wieder Richtung Latina. Es geht wieder auf die Schnellstrasse, welche mich fast zu zügig näher an Latina bringt. Bei der Ausfahrt Pomezia biege ich ab und muss noch 13 Kilometer fahren, bis ich dort ankomme. In einem Supermarkt kaufe ich mir ein Mittagessen, unter anderem ein Käse – ich meinte, es sei eine Art Mozzarella – der so schleimig ist, dass er eine riesige Sauerei bewirkt. Alles ist voll Käse, meine Hände, meine Hose, mein Rucksack, der Tisch. Dabei schmeckt er nicht einmal gut. Nach einer Säuberungsaktion fahre ich weiter. Um 14 Uhr komme ich in Latina an. Meine Unterkunft, das Haus von Dr. Giacomo Capobianco, liegt diesmal in einem Villenquartier, rund zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Da es eine Waschmaschine hat, wasche ich alle meine Wäsche und lege sie in die Sonne zum Trocknen. Dann laufe ich die zwei Kilometer in die Stadt. Die Stadt wurde 1932 als Retortenstadt aus dem Boden gestampft, weshalb alle öffentlichen Gebäude im Stadtzentrum die brutale Architektur aus der Mussolini-Zeit aufweisen. Das Stadtzentrum ist rasch besichtigt, für Museen ist es jetzt doch zu spät, so gehe ich noch einkaufen – es gibt erstaunlich wenige Supermärkte in dieser Stadt. In einem Conad am Stadtrand kaufe ich meine üblichen, leider alternativlosen, Lebensmittel und kehre zurück in die Unterkunft. Die Kleider sind bereits trocken, so dass ich sie falten und wieder einpacken kann.










