Heute muss ich den Rucksack zum Reparieren bringen, sonst reissen mir die Träger ab. Um neun Uhr stehe ich vor dem Geschäft und gebe den Rucksack ab. Dann heisst es zwei Stunden herumbringen. Ich lese etwas beim Skenderbeg-Platz. Den Clock Tower besteige ich nicht. Dafür besuche ich die orthodoxe Kathedrale Ngjallja e Krishtit. Um elf Uhr kehre zurück zum Geschäft und tatsächlich ist der Rucksack repariert. Ich bin sehr erleichtert und kehre zurück zum Mandarine Hostel, wo ich wieder den Tagesrucksack hole. Dann führe ich am Scooter den 500km-Service aus, d.h. ich schmiere und spanne die Kette, fülle das Oel auf (der Verbrauch ist schon sehr hoch geworden) und prüfe den Luftdruck vorne und hinten. Zum Mittagessen bestelle ich mir Souvlaqe, das ist genau wie Souvlaki. Ich laufe mit etwas Umwegen zum supermodernen Stadion un dahinter fängt der Stadtpark an. In diesem Spaziere ich. Abseits der geteerten Wege ist er fürchterlich vermüllt und wurde als Toilette missbraucht. Ueber Trampelpfade gelange ich zum Ufer des kleinen Sees, worin sich eigenartige Betonstrukturen, die wie Stege aussehen, befinden. Es hat hier einen deutschen und einen alliierten Soldatenfriedhof aus dem zweiten Weltkrieg. Von Westen her ziehen dunkle Wolken auf und es donnert unentwegt. So kehre ich zurück zum Hostel, um das Gewitter im Trockenen abzuwarten. Auf dem Rückweg besuche ich noch die katholische St. Pauls-Kathedrale, deren Glasfenster die Päpste Johannes Paul II und Franziskus zeigen. Ein riesiges Muschelbild zeigt Mutter Teresa, eine Statue vor der Kirche ebenfalls. Es ist schön kühl hier drinnen, die Klimaanlage läuft auf Hochtouren. Ich kehre zurück zum Hostel und stehe um fünf Uhr vor der Oper, wo die Walking Tours beginnen. Unsere Führerin ist Aurora, sie macht ihre Sache ausgezeichnet und ihr Englisch ist sehr gut. Wir erfahren etwas über die Geschichte des Landes, über den Skenderbeg-Platz, zum Bunkart 2, dann gehen wir zur katholischen St. Pauls Kathedrale, weiter zu einem kleinen noch erhaltenen Bunker, zur Pyramide, zu Enver Hoxha’s Villa und zur orthodoxen Kathedrale, wo wir uns wieder trennen. Ich besuche noch das „Bunkart 2“ Museum, das ist der ehemalige Bunker des Innenministers, der erst 1986 fertiggestellt wurde, sehr viele Räume umfasst und äusserst primitiv eingerichtet war. In den Zellen wird die neuer albanische Geschichte thematisiert, doch sind die englischen Uebersetzungen so schlecht, dass man sie kaum versteht. Um acht Uhr schliessen sie und ich muss gehen.













