22.06.2025 Vlorë-Saranda

Meine Schuhe fallen auseinander, weil die Hitze den Leim löst. Zweimal fahre ich zum Schuhmacher, bis ich mit Hilfe von Google Translate erfahre, dass er heute (Sonntag) zu hat. So fahre ich los Richtung Saranda. Die erste Strecke ist nicht der Küste entlang. Den Llogara-Pass verpasse ich, denn unterdessen haben sie einen brandneuen Tunnel durch den Berg gebaut, sechs Kilometer lang. Ab Dhërmi geht es der Küste entlang. Die ganze Küste ist unterdessen eine einzige Touristenattraktion. Bei Vuno Village (Himarë) gibt es einen Riesenstau. Ich überhole die Kolonne und warte, bis das Signal grün ist, fahre dann durch das enge Dorf hindurch, muss aber feststellen, dass die Polizei die Sache nicht ganz im Griff hat, weil sie den Gegenverkehr viel zu weit ins Dorf hineinlässt, so dass ein heilloses Durcheinander entsteht, da die Autos ja an der engen Stelle nicht kreuzen können. Bei der Burg von Himarë halte ich, zahle den Eintrittspreis von 300 Lek und will sie besichtigen, aber effektiv sind kaum noch Ruinen vorhanden, denn das Gelände wurde später als Dorf überbaut und von den Häusern sind noch Ruinen da. Da erscheint es schon etwas frech, ein Eintrittsgeld zu verlangen. Touristenfalle. Die Kirche St. Sergius und Bacchus steht noch, allerdings in jämmerlichem Zustand, und offenbar sogar noch in Gebrauch. Am Wegerand Maultiere und Geissen. In neuen Teil von Himarë halte ich bei einem Bunker, der allerdings nicht mehr im Boden versenkt ist, sondern bereits herausgehoben wurde. Der Wald brennt und niemand scheint es zu kümmern. Vor Porto Palermo hat es eine ehemalige Militärbasis mit einem Tunnel für Schiffe. Bei Porto Palermo besuche ich die grosse, dreieckige Festung, was mich meine fast letzten Leks kostet. Sie wurde von Ali Pasha Tepeleni gebaut. Schliesslich komme ich nach Saranda, wo ich im Hostel K13 unterkomme. Glücklicherweise habe ich es noch heute morgen im Google Maps markiert, weil es nicht, wie in booking.com steht, in der Rruga Butrinti ist, sondern in einer namenlosen Seitenstrasse. Ich checke ein und laufe wieder in die Stadt, leiste mir mit meinen letzten Leks einen Souvlaqe und kaufe ein extrem teures Fährbillett nach Korfu. Zurück im Hostel plaudere ich mit Davida, einer US-Israelin.