Die Nacht war wunderbar, keinerlei Lärm von der Strasse, am Morgen weckte mich das Gezwitscher der Vögel. Ich hätte eine Nacht länger bleiben sollen, aber mein Reiseplan ist bereits gemacht und ich kann nichts mehr ändern. Ich muss mich nicht beeilen, denn bevor die Tankstelle öffnet, kann ich nicht abreisen. Ich packe also, fahre zur Tankstelle, tanke voll und mache mich auf den Weg zum Aoos-See. Die Strasse rund um den See besteht nur aus Flicken und Schlaglöchern. Ich versuche, diese rechtzeitig zu sehen, donnere aber trotzdem ein paarmal rein. Der See ist wunderschön, tiefblau, mit einer zottigen Form, so dass die Fahrt rundherum recht lange dauert. Auf der Nordseite des Sees ist die Strasse praktisch unbenutzt, zur Hälfte bereits wieder vom Wald vereinnahmt, dafür praktisch ohne Schlaglöcher. Allerdings stellenweise weggeschwemmt. Es geht auf den Katara-Pass. Auf dem Weg sieht man Metsovo noch einmal von oben. Die Remise für Schneepflüge ist nur noch eine Ruine. Oben hat es einen grossen Parkplatz, der wohl nur im Winter gebraucht wird. Auf der anderen Seite des Passes bin ich froh, dass ich nicht hinauf, sondern herunterfahre, denn die andere Strassenseite ist wegen dem vielen Geröll, dass auf die Strasse gefallen ist, unbefahrbar. Niemand macht sich die Mühe, dieses wegzuschaffen. Gelbe Blumen säumen den Strassenrand und duften herrlich. Unten muss ich noch rund 50 Kilometer fahren bis Meteora. Doch ein Lastwagen vor mir, ausgerechnet von ExpressEllas, quält sich mit 40km/h über die kurvige Strasse. Ich kann nicht überholen, weil nirgendswo ein gerades Stück kommt. Erst nach 20 Kilometern schaffe ich es, so dass es nun flott vorwärts geht. In Kalambaka hole ich bei der Touristeninformation ein Plänchen von Meteora und fahre los. Mein erster Besuch gilt dem Kloster Agios Nikolaos von Anapafsas. Es sitzt wie die anderen Klöster auf der Spitze einer Felsnadel. Es gibt hier fast gar nichts zu sehen und in der Kirche darf man nicht fotografieren. Beim Weiterfahren sehe ich plattformartige Einbauten in den Felsen. Das waren ebenfalls Mönchsbehausungen. Mein nächster Besuch gilt dem Frauenkloster Roussanou. Es ist kleiner als die anderen Klöster. Zufälligerweise haben sich gerade mindestens drei Busladungen von Pauschaltouristen hinein entladen, so dass es enger ist wie bei der Olma. Ich fliehe. Das Kloster Varlaam ist heute geschlossen. Ich besuche nun das heilige Kloster von Grossmeteora, das Hauptkloster dieser Anlage. Es ist viel grösser als die anderen und es gibt hier auch einen Weinkeller, eine alte Tischlerwerkstatt, eine alte Klosterküche sowie ein Museum mit Sakraler Kunst. In der Klosterkirche drängt sich eine russische oder serbische Reisegruppe. Mein nächster Stopp, das Kloster der Dreieinigkeit, möchte ich auslassen, weil es innen jeweils so wenig zu sehen gibt und der Aufstieg in der Mittagshitze dort besonders streng ist. Ich besuche dafür noch das Kloster SS. Stephanus und Meteora, das ebenfalls ein Museum enthält. In der Klosterkirche werden gerade die Malereien restauriert. Die Weiterfahrt nach Kozani ist wunderschön. Die Sonne scheint. Ich komme am Ilarionas-See mit dem Kloster Agios Nikanor Zavorda vorbei und am Polifitou-See, den ich auf einem Damm und einer Brücke überquere. In Kozani bringt mich das Navi erst an einen hirnrissigen Ort, dann stelle ich es nochmals neu ein und es findet meine Bleibe, das Studio Xara, sofort. Ich mache den Self-Check-in, fahre gleich wieder los, tanke auf und kaufe das Abendessen ein. Dann fahre ich ins Stadtzentrum, zum Nikis-Platz, sehe den Uhrenturm, laufe die sehr kurze Hauptgeschäftsstrasse herunter und erkunde etwas das Stadtzentrum, wobei die Stadt modern, sauber, voller Cafés und Fastfood-Läden ist, aber nichts besonders sehenswertes hat. Ich fahre zurück, merke, dass ich vergessen habe, Milch zu kaufen, gehe aus dem Haus, die Türe schletzt zu und der Schlüssel liegt noch auf dem Tisch. So muss ich zerknirscht dem Hausbesitzer anrufen, der aber freundlich herkommt und mir wieder aufschliesst. Es donnert die ganze Zeit, doch das Gewitter kommt nicht.

























