07.07.2025 Constanţa

Gestern hatte ich eigentlich schon alles gesehen, was in Constanţa interessant ist. Ich laufe die drei Kilometer ins Stadtzentrum. Im Parcu Primariei hat es römische Sarkophage und Teile von behauenen Steinen. Der ehemalige Königspalast beherbergt heute das Gericht. Ich laufe zum archäologischen Museum, doch dieses ist, aufgrund des baufälligen Zustands des Gebäudes, permanent geschlossen. Die anderen Museen sind, weil heute Montag ist, ebenfalls zu. Das Stadtzentrum ist klein und die meisten Häuser sind im fortgeschrittenen Zustand des Verfalls. Bei den Neubauten wurde der Bau grösstenteils eingestellt. Ich bummle zur Uferpromenade, wo sich das grosse, weisse Gebäude des Flottenkommandos befindet, daneben der Genueser Leuchtturm, sowie ein Denkmal für den Nationaldichter Mihai Eminescu. Etwas weiter ein Denkmal für die gefallenen Seeleute, wohl in einem der Weltkriege. Eine Plastik zeigt Fischer, die einen grossen Fang an Land ziehen. Der Dichterkönigin Carmen Sylvia wurde ebenfalls ein Denkmal gesetzt. Von den römischen Thermen sind nur noch ein paar wenige Torbögen vorhanden. Das „Haus des römischen Mosaiks“, ein gewaltiger Neubau, wurde nie ganz fertiggestellt, so dass auch hier ein Besuch nicht möglich ist. Ich laufe dem Meer entlang in die andere Richtung, komme zum Touristenhafen (eine Marina), wo ein Riesenrad steht und daneben ein Kinderspielplatz eingerichtet wurde. Viele kleine Bars säumen hier das Ufer. Ein rotes Touristen-U-Boot trägt ein Schild „zu verkaufen“. Ich laufe wieder Richtung Piata Ovidiu, esse in einem „Selbstbedienungsrestaurant“ für nicht wenig Geld Bohnen und frittierte Sardinen – viel zu viel. Schliesslich komme ich an der Hunchiar-Moschee und am ehemaligen Rathaus im Neo-rumänischen Stil vorbei. Im letzteren befindet sich jetzt das Museum für Volkskunst. Da ich mich nicht so wohl fühle – wohl habe ich bereits wieder zuviel Sonne abgekriegt, eile ich zurück zu meiner Unterkunft, wo ich die Kleider waschen lasse und in der Sonne zum Trocknen auslege. Den Rest des Nachmittages verbringe ich mit Lesen und Wasser trinken. Als ich im „Penny“ Markt einkaufen gehe, scheisst mich die Kassierin vor allen Leuten zusammen, weil ich kein Rumänisch kann. Laute Musik tönt am Abend durch das ganze Quartier. Ich gehe der Sache nach und stosse auf eine Hochzeit, welche mitten in der Strasse eine Musikkapelle und ein Festzelt aufgestellt hat. Die Kapelle arbeitet mit einem kräftigen Verstärker, so dass man die Musik noch weithin hört.