08.07.2025 Constanţa-Galaţi

Ich fahre bereits um halb acht Uhr in Constanţa ab. Es geht durch ebenes Gelände, wo riesige Felder mit Weizen, Mais und Sonnenblumen angepflanzt sind. Mähdrescher sind am Abernten. Viele mit dem ausgedroschenen Korn beladene Lastwagen kommen einem entgegen. Ich komme durch grosse Windparks, mit sicherlich mehr als 100 Windgeneratoren. Nur ganz wenige Ortschaften liegen am Weg. Mit 70 km/h tuckere ich gemütlich durch die Gegend. Die Lastwagen benehmen sich anständiger als auch schon. Vor Tulcea kommt erst Wald, danach Gebüsch am Strassenrand. In Tulcea tanke ich nach und schmiere die Kette – jetzt ist die Spraydose leer. Vom Donaudelta sehe ich leider recht wenig, hie und da ein wenig Wasser auf der rechten Seite der Strasse. Ich komme durch Luncaviţa, danach geht es nach I.C. Bratian, gegenüber von Galaţi. Auf die Autofähre muss ich nicht lange warten. Die Zufahrt über die blecherne Rampe ist kriminell steil. Ueberhaupt zweifle ich, dass der Katamaran je als Fähre gebaut wurde – beladen wird er seitlich. Die Ueberfahrt dauert nicht lange. Vor dem Ausfahren muss ich noch 20 Lewa bezahlen. Das Navi lotst mich Richtung meiner Unterkunft. Dummerweise wechsle ich zu Google Maps, das mich völlig ans falsche Ort führt, und als ich den richtigen Ort auf der Karte markiere, immer noch mit einer hirnrissigen Route. Ich mache den Self-Check-In, das ist jetzt oft bei denjenigen Zimmern, die nicht am gleichen Ort wie der Besitzer sind, kaufe im Supermarkt etwas ein, und laufe ins Stadtzentrum – wenn es denn eines hätte. Galaţi hat keine Altstadt, das Zentrum ist irgendwie entlang der Strada Domneasca, aber die ganze Stadt macht einen verarmten, wirtschaftlich ruinierten Eindruck. Das grosse Shoppingzentrum an der Strada Domneasca ist nur zu einem Teil ausgemietet. Unzählige Läden an bester Lage stehen leer. Es gibt nirgends eine Fussgängerzone, wo die Leute in den Cafés sitzen und man bummeln kann. Ich besuche die Kirche Schimbarea la Fata (ein Teil wird ohne grossen Enthusiasmus renoviert), komme an der Universitatea Dunarea de Jos vorbei, sowie an der Vovidenia-Kirche. Heute sind die Kirchen und Museen alle geschlossen. Ich laufe zurück ans Donauufer, besuche die interessanteste Kirche von Galaţi, die Wehrkirche Precista mit ihrer goldenen Ikonostasis und den Wehrgängen über den Fenstern und Türen. Am Donauufer entlang spaziere ich zurück zu meiner Unterkunft. Gewaltige Schleppschiffe sind hier vertäut. Ich muss noch Kettenspray kaufen. So hole ich den Scooter und fahre damit zu einem Ort, wo gemäss Google eine Motorradwerkstätte sein soll. Dies ist leider nicht der Fall, doch die freundlichen Leute erklären mir genau, wo ich den Kettenspray erhalte. Ich fahre dorthin und kriege den Kettenspray problemlos. Dann kehre ich in meine Unterkunft zurück und stelle die Klimaanlage an, denn es ist sehr heiss.