Heute habe ich keinen Plan, weil es in Galati keine eigentlichen Sehenswürdigkeiten gibt. Ich laufe zur zirka drei Kilometer entfernten Kathedrale, wo gerade ein Gottesdienst stattfindet. Nicht weit davon ist der „Galati Public Garden“, der Stadtpark, entfernt. Ein schöner, grosser Park mit vielen Möglichkeiten für die Kinder zum Spielen. Fast gegenüber liegt der Episkopalpalast, dessen Garten öffentlich zugänglich ist. Mein nächster Stopp ist beim Muzeul de Arta Vizuala (Kunstmuseum). Immerhin ist es offen. Es gibt – mit einer Ausnahme – nur rumänische Künstler. Höhepunkte, die ich herausheben möchte, sind: Camil Ressu, Bauer beim Säen; Nicolae Vermont, Anwesen, Florin Lucian Marin, Iron Dress, Silvia Radu, zwischen Blumen und Früchten. Es hat auch einige jüdische Künstler wie Max Herman Maxy oder Victor Brauner. Im Erdgeschoss hat es wilde Bronzeplastiken von Liviu Bumbu. Nach dem Museumsbesuch besuche ich den gegenüber liegenden Markt, wohl das einzige Quartier in Galati, das etwas belebt ist. Der Markt zeigt aber auch klare Anzeichen von Rezession. Viele Stände sind nicht mehr besetzt, die Hallen halbleer. In einem kleinen Restaurant esse ich zu Mittag. Ich besuche die Biserica Mavramol, wo ebenfalls ein Gottesdienst stattfindet. Ich kehre zu meiner Unterkunft zurück und ruhe etwas (die Klimaanlage hilft mir dabei ungemein). Dann muss ich das Motorrad zur Weiterfahrt bereit machen. Ich fahre zur sehr weit entfernten Tankstelle. Auf dem Weg dahin sehe ich eine rumänische Dampflok, sie scheint mir eine BR50 zu sein. Ich tanke auf, schmiere und spanne die Kette. Dann fahre ich zur Unterkunft zurück und will einen Spaziergang an der Donau machen. Doch als ich rund zwei Kilometer gegangen bin, fängt es bedrohlich an zu donnern. Auch fängt es an zu tröpfeln. Da ich nicht in einem Gewittersturm gefangen sein möchte, laufe ich rasch zurück. Auf dem Weg kaufe ich noch im Supermarkt mein übliches widerliches Abendessen aus Gemüse und etwas Fleisch. Es donnert weiter, aber der Gewittersturm kommt nicht.











