10.07.2025 Galaţi-Ukraine-Chiȿinau

Ich fahre kurz nach sieben in Galaţi ab. Nach rund 30 Kilometern kommt die Grenze. Ich passiere sie und folge dem Navi, das mich ein kurzes Stück über die Ukraine führen will. Doch bereits beim moldavischen Grenzposten muss ich umkehren – die grüne Karte gilt nicht für Moldavien und ich muss eine Versicherung abschliessen. So fahre ich zurück zur Grenze, kaufe für 30 RON eine Versicherung und kehre zurück. Eineinhalb Stunden dauert die Einreise in die Ukraine, angeblich weil gerade Schichtwechsel ist, aber das höre ich jedesmal, wenn ich in die Ukraine einreise und schneller habe ich es auch noch nie geschafft. Mein Gepäck wird vollständig durchsucht in einer unheimlichen Unordnung zurückgelassen. Ich fahre also die 20 km bis zur anderen moldawischen Grenze. Ein sehr freundlicher Zöllner kommt mir entgegen und erklärt, dass diese Grenze für Ausländer geschlossen ist. Ich müsse wieder umkehren. Ich fahre also die ganze Strecke zurück, muss wieder das Gepäck durchwühlen lassen, bin aber nach einer halben Stunde durch. Es gibt auch nirgends in Grenznähe ein Geldwechsel. Ich muss jetzt durch die Dörfer nach Chisinau fahren. Die Strasse ist ein Flickenteppich mit vielen tiefen Schlaglöchern. Links und rechts der Strasse fast ununterbrochen Häuser, ein Dorf geht in das nächste über. Beim Auftanken in Slobozia Mare sagt man mir, dass ich im 45km entfernten Cahul Geld wechseln könne. So tuckere ich dorthin und finde tatsächlich eine Bank, die Geld wechselt. 20 Euro wechsle ich gegen Moldawische Leu. Dann fahre ich weiter. Es hat eigenartige Kreuze am Wegerand, sie sind aus farbig bemaltem Beton. In jedem Dorf hat es mehrere öffentliche Brunnen, jeweils in einem Häuschen, mit einer Winde um das Wasser hochzuziehen. Es war ein Fehler, dass ich in Cahul nicht etwas zum Essen gekauft habe, denn seit Cahul kommt gar nichts mehr, keine Restaurants, keine Supermärkte, rein gar nichts. Nach Goteȿti wird die Strasse wesentlich besser, man kann konstant 80 fahren. Allerdings muss jede Brücke auf einer extrem holprigen Behelfsstrasse umfahren werden, denn die Brücken wurden zwar fertig gebaut, aber nie an die Strasse angeschlossen (ich glaube auch nicht, dass man das je machen wird). Immer wieder gibt es auch Abschnitte, an denen die Strasse ganz fehlt und man auf dem Erdgrund fahren muss. Es ist schon nach zwei Uhr und ich bin extrem hungrig. Endlich kommt Hincesti, eine grössere Stadt, wo ich bei einem Supermarkt halten und etwas zu Essen – Wurst und Schwarzbrot – kaufen kann. In Incesti, kurz vor Chisinau, tanke ich nach. Dann fahre ich zu meinem Hostel „Aydemiz“, dass sich leider als völlig überfüllte Absteige entpuppt. Einmal mehr ist nicht nachvollziehbar, wie es zu den guten Bewertungen gekommen ist. Im Moment hat es keinen Strom und kein Internet und es scheint mir, dass man nichts unternimmt, um das zu ändern. Ich erkunde etwas die Gegend, finde den grossen Markt, kaufe dort ein wenig gebratenes Huhn, suche und finde einen Supermarkt (gar nicht einfach ohne Internet, ich habe hier ja kein Roaming). Auch den Blog werde ich nicht online stellen können. Deshalb gehe ich zu MacDonalds, hier habe ich Strom, Internet und freie Toiletten.