Am Morgen ist der Himmel mit tiefhängenden grauen Wolken bedeckt und es ist in Stavanger noch warm, danach aber sehr kühl. Zweimal geht es mit langen, steilen Tunnels unter einem Fjord hindurch. Ich gelange zur Fähre Mortavika- Asvågen, die ich knapp verpasse, aber jede Viertelstunde fährt ein, so muss ich nicht lange warten, bis die „Boknafjord“ kommt und ich einfahren kann. Das Ticket kann ich auf der Fähre kaufen. Es kostet 55 NOK, das ist sehr bescheiden. Die Fähre ist sehr komfortabel. Ich esse dort eine Omelette zum Znüni. Wir kreuzen mit der Schwesterfähre Raunefjord. In Asvågen fahre ich als erster an Land. In Grinde stoppe ich bei den sieben Menhiren. Es wird geschätzt, dass sie rund um das Jahr 500 gesetzt wurden. In Skjoldastraumen stoppe ich kurz bei dem hübschen Kirchlein, dann fahre ich über die Schleuse und den Damm auf die andere Seite, wo ich kurz die Orientierung verliere, aber bald meinen Weg wieder finde. Danach geht es 134 Kilometer lang auf dem Haukelivegn. Mit flottem Tempo komme ich voran. In Ølensvag halte ich gegenüber einer Werft, die gerade zwei Bohrplattformen dort stehen hat. Beim Langfoss halte ich und bestaune den sehr hohen und wilden Wasserfall. Es geht nun durch zahlreiche Tunnels, der erste, der fast acht Kilometer lange Akrafjordtunnel ist ganz schlecht beleuchtet, so dass ich wahnsinnig aufpassen muss, den Randstein nicht zu treffen. Die übrigen Tunnels sind meist gut beleuchtet. Zweimal geht es durch Kehrtunnels, wie bei der Eisenbahn. Mit dem letzten Tropfen Benzin komme ich kurz vor zwei Uhr in Røldal an, wo ich nachtanke und einen Hamburger von der Tankstelle esse. Ich fahre ins Dorf, es hat dort eine Stavkirken, doch die wollen 80 NOK Eintritt, das ist es mir nicht wert, denn innen sehen die ja eh alle in etwa gleich aus. Die Häuser haben in dieser Gegend alle Grasdächer, manchmal mit einem richtigen Gebüsch drauf. Bis jetzt hat der Regen immer nur getröpfelt, aber 16 Kilometer vor Haukelister fängt er an, richtig heftig zu werden. Da bin ich froh, wieder in einen Tunnel einfahren zu können. Auf der Haukeliseter-Seite ist es wieder einigermassen trocken. Ich erreiche mein Ziel, die Haukeliseter Fjellstue, um zwei Uhr nachmittags. Da der Check-In erst um vier Uhr beginnt, gehe ich in die Sauna. Dreimal gehe ich im kalten Stavatn baden, um mich sogleich wieder in die heisse Sauna zu flüchten. Um vier Uhr checke ich ein. Ich kriege ein Bett in einem Zweierzimmer. Die Hütte ist ohne jeden Komfort, es hat nicht einmal WC oder Dusche, dazu muss man in ein anderes Haus. Ich richte mich ein, koche mir eine Tomatensuppe zum Znacht und gehe in den Aufenthaltsraum im Hauptgebäude, um den Blog zu schreiben, weil es nur dort Wifi-Empfang gibt.


















