Stundenlang mache ich Buchungen für Lofoten. Das ist sehr schwierig, weil fast alles ausgebucht ist und ich nur noch wenige valable Unterkünfte finde. Dann laufe ich in die Stadt. Das Wetter ist wunderschön, der Himmel ist blau mit weissen Wölkchen, es ist warm. Ich beginne am Thaulowkaia, bestaune die Bryggene (die farbigen Lagerhäuser entlang der Nidelva), laufe durch die Nedre Bakklandet, die eine einzige Baustelle ist. Interessantes Detail: Die Bagger sind elektrisch angetrieben. Da die Strasse zur Gamle Bybro gesperrt ist, laufe ich zur Kristiansten Festung hoch und besuche sie gleich. Im Turm ist ein Museum untergebracht, das den Krieg zwischen den schwedischen und den norwegischen Truppen im 18. Jahrhundert zum Thema hat. Von hier aus gelange ich zum Øvre Bakklandet, wie der Nedre Bakklandet von farbigen Holzhäuschen gesäumt. Jetzt kann ich über die Gamle Bybro, eine ehemalige Ziehbrücke, laufen und gelange zum Nidarosdomen. Ich erschrecke schon, als hier ein riesiges Visitor Centre gebaut worden ist. Das „Mein Schiff“ hat wohl rund viertausend deutsche Touristen in die Stadt geschwemmt, von denen nur ganz viele hier anstehen. So verzichte ich auf einen Besuch. Gleich daneben ist der Erzbischofspalast, der diverse Museen birgt, die mich aber nicht weiter interessieren. Ich laufe quer durch die Stadt zum Torvet (Marktplatz), wo sich MacDonalds und Burger King die Hände geben. Unweit entfernt ist der Stiftsgården (ehemaliger Königspalast). Danach kommt die wie in fast allen besuchten Städten mit farbigen Regenschirmen dekorierte Thomas Angelis Gate und dann der Kanalen, wo unzählige Schiffe angebunden sind. Direkt am Kanalen liegt auch der Hauptbahnhof, den ich über die Jernbanebrua erreiche. Im Kanalen verankert ist auch die D/S Hansteen, die allem Anschein noch mit Dampf betrieben wird, aber nicht mehr mit Kohlen beheizt. Hinter dem Bahnhof kommt die Brattørkaia, wo an einem Steg das riesige Kreuzfahrtschiff „Mein Schiff“ vor Anker liegt. Ich habe starken Hunger und nehme das erstbeste Mittagessen, das ich finde. Im Supermarkt kaufe ich noch Wasser und Nüsse. Ich überquere die Nedelva zum TMV-Kaia, komme zur Bakke Kirke und laufe nochmals zu den schönen Bryggene. Ueber die Elgeseter Bru laufe ich ans andere Ufer nach Brendablikk, dann den Uferweg entlang zur Gangbrua, über die ich wieder zurücklaufe und zur Lien Kirke und Skansen komme. Für die Eisenbahn wurde eine monströse klappbare Brücke, die Skansen Bru gebaut, doch die neuere Fussgängerbrücke ist gar nicht mehr klappbar, so dass hier Segelschiffe nicht mehr durchkommen. Zurück am Brattørkaia bewundere ich noch die originelle Skulptur „What does the Fjord say?“, eine Kugel, wo verschiedene Trichter die Töne ins Innere leiten. Es ist jetzt vier Uhr, ich bin müde und der Himmel hat sich mit dunklen Gewitterwolken bedeckt, so dass ich zurück ins Hostel laufe.

























