10.08.2025 Bodø-Mosjøen

Letzte Nacht gab es noch bis spät eine lange und laute Diskussion zwischen zwei Italienern und der Gastgeberin, weil diese ein Zimmer doppelt verkauft hat und nicht bereit ist zu einer kulanten Lösung. Schliesslich müssen die Italiener wieder gehen. Die Nacht war sonst gut. Ich wache früh auf, mache mich bereit, doch bis ich abfahre ist auch wieder halb acht Uhr. Kurz vor Saltstraumen gerate ich in eine Gewitterfront, es blitzt und der Regen knallt herunter, dass es einem Angst macht. In Kürze bin ich völlig durchnässt, wie wenn ich gar kein Regenzeug anhätte. In Saltstraumen tanke ich auf und halte bei der Brücke, auf die ich zu Fuss hinaufgehe. Der Maelstrom ist sehr stark, der Niveauunterschied zwischen dem Fjord und dem Meer muss fast einen Meter betragen. Bei Flut wird alles wieder hineingespült. Bei der Weiterfahrt wechseln sich Regen und Trocken ab. In Fauske halte ich kurz an für ein Foto. Solange die Strasse dem Saltfjord entlang führt, ist der Regen noch erträglich. Bei einem Wasserfall des Lønselva halte ich zum Fotografieren. Doch weniger hundert Meter weiter, als ich auf das Saltfjell hinaufkomme, gerate ich in ein schreckliches Unwetter. Der Regen prescht herunter und durchdringt alles. Es ist kalt. Ich komme nur noch mit Mühe voran. Die Sicht ist miserabel. Die Stromversorgung des Navi erwischt zuviel Wasser und macht Kurzschluss. Das Arctic Circle Center lasse ich aus, ich würde es ja mit meinen nassen Kleidern regelrecht überschwemmen. So beisse ich auf die Zähne und fahre einfach weiter. Nach dem Saltfjell wird der Regen wieder etwas schwächer. Beim Motorradmuseum halte ich. Der Eintrittspreis ist mit 110 Kronen sehr hoch, doch es hat auch ein paar wirklich interessante Exponate. Die meisten stammen aus dem zweiten Weltkrieg, so hat es einige englische Motorräder (BSA, Douglas), deutsche BMWs (flatheads), Zündapp (auch die 800ccm mit vier Zylindern), NSU sowie ein paar norwegische Tempo. Weiter hat es historische Stihl und Jo-Bu Kettensägen, Radios und viel Uniformen und Material aus dem zweiten Weltkrieg. Das Navigationshandy konnte ich unterdessen auch wieder etwas nachladen, so dass ich weiterfahren kann. Kurz vor Mosjøen biege ich rechts ab und muss noch rund neun Kilometer fahren, bis ich zu meiner Unterkunft, dem Blåfjell Hundesenter Fjellhotell gelange. Ich kann gerade im Trockenen abladen, da fängt es bereits wieder zu regnen an. Es ist kurz nach drei und ich habe jetzt viel Zeit, mich aufzuwärmen und das verpasste Mittagessen durch einen etwas grösseren Znacht wettzumachen.