19.08.2025 Göteborg-Kopenhagen

Das Wetter ist kalt und der Himmel bedeckt. Ich hoffe, dass es nicht regnet. Die Fahrt aus Göteborg hinaus geht über unzählige Verkehrskreisel. Erst 40 Kilometer nach Göteborg hören die Vorstädte auf. Es ist so kalt, dass ich den Faserpelz unter der Töffjacke anziehen muss. Zweimal sehe ich ehemalige Windmühlen am Wegerand. In Åsa und Halmstad muss ich nachtanken. In Ångelholm fahre ich zur Biltema, kaufe einen Liter Oel und esse zu Mittag. Das Mittagessen ist sehr günstig, aber von den bezahlten Köttbullern habe ich nur die Hälfte erhalten. In Helsingborg tanke ich nach und bin gerade rechtzeitig für die Fähre. Die Ueberfahrt ist kurz, rund eine halbe Stunde. In Helsingør grüsst einem von Weitem die Kronborg. Ich fahre von der Fähre und mache mich auf den Weg nach Kopenhagen. Doch nach kurzer Fahrt sehe ich ein Schild „Danmarks Tekniske Museum“. Dem muss ich natürlich folgen. Das Museum hat viele dänische Autos und Flugzeuge! So hat es einen Hammel (1888), einen Lemvig (1900), der keine Pneus, sondern Stahlreifen hat, einen Elleham (1910), einen Alfa Dana Rennwagen (1959), einen Bech-Tropfenwagen 1937), einen Fisker Karma (2011), einen Connector 2001 (1999), ein Gideon Feuerwehrauto (1920), Mofas von Mathiasen (1902), Dansk Folkecyklen (1939), Diesella (1949), Nimbus (1925 und 1936), oder ein Flugzeug von Kramme & Zeuthen KZIV (1944). Eine Ausstellung ist dem Erfinder Vorschaubild für Jacob Christian Hansen Ellehammer gewidmet, eine andere dem Autogyro-Konstrukteur Vincent Seremet. Es hat natürlich auch viele im Ausland produzierte Autos, wie Oldsmobile (1907), Conrad Steamer (1902), Szawe (1922), Volvo PV444 und 121 Amazon, Mack AC (1918), VW Brezelkäfer (1948), Humber Super Snipe (1960) oder NSU Prinz (1958), sowie viele Feuerwehrautos und einen TV-Uebertragungswagen. Weiter hat es diverse Kameras, Computer (einschliesslich des dänischen PC-Piccolo), eine Enigma, einen echten Baird Televisor (1932), der noch mechanische Bildzerlegung aufweist, ein Klein-U-Boot, diverse Dampfmaschinen, Lokomobile und Dampfwalzen sowie eine Ausstellung über dänische Erfindungen. Eine grosse Modelleisenbahnanlage gibt es ebenfalls, doch ist sie noch nicht fertig gebaut. Erst um fünf Uhr, kurz bevor Museumsschluss, mache ich mich auf den Weg nach Kopenhagen. Dort checke ich im Urban Campers Hostel ein. Den Töff muss ich für teure 20 CHF auf einen Autoparkplatz in einer Tiefgarage stellen, denn das Parkieren von Motorrädern auf öffentlichem Grund ist ja in Dänemark strengstens verboten, weshalb es hier praktisch keine mehr gibt.