Nach dem Frühstück laufe ich von Nørrebrø Richtung Stadtzentrum. Das Wetter ist schön, die Sonne scheint, es ist ein wenig kühl. Ich besuche das Schloss Rosenborg, das von König Christian IV erbaut wurde. Schon um 09:10 Uhr kann ich hinein, und mache einen Rundgang: Schreibzimmer Christian IV, Blutige Uniform Christian IVs, Wachsfigur Christian IV, Marmorgemach, Gemach Christian V (mit einem Sprachkanal), Gemach Christian V, Saal Frederik IV und Saal Christian VI. Im Rittersaal sind wertvolle Gobelins an den Wänden, welche die „Siege“ von Christian V zelebrieren. Die Decke ist reich mit Stuck verziert. Den Thron bewachen drei Löwen aus massivem Silberblech. Weiter hat es einen Juxstuhl, der den Sitzenden mit Wasser besprüht, und ein Glaskabinett. Im Untergeschoss geht es erst zu den Weinfässern, den Gewehren, den Elfenbeinschnitzereien (der Schweizer Lorenz Spengler war darin besonders erfolgreich) und dem Rosenborgwein. Auf der anderen Seite des gibt es unzählige äusserst wertvolle Schmucksachen. In einem besonders gesicherten Bereich befindet sich die Krone Christian IV (1596), die zwei Kronen (1671/1731), sowie die Kronjuwelen, einschliesslich des Reichsapfels. Ich beende die Visite und spaziere im Schlossgarten, wo es eine Statue von Königin Caroline Amalia hat und man das Schloss als Ganzes sehen kann. Im Teich tummeln sich die Karpfen so eng, man könnte sie von Hand hinausziehen. Ueber den Kongens Nytorv gelange ich nach Nyhavn, das dem Klischee von Kopenhagen am besten entspricht. An einem Kanal reihen sich bunte Häuschen. Busladungen von Touristen drängen sich eng. Von der Brücke aus kann man das ultramoderne Schauspielhaus sehen. Ich laufe über den Kanal nach Christiansholm, wo ich auf bereitgestellten Tischen mein Mittagessen verzehren kann. Ich spaziere im Operaparken neben dem von Maersk spendierten Opernhaus mit seinem eigenwilligen Dach. Das Pumpenhaus wird gerade saniert, mit seinem Turm ist es eine Landmarke. Nachdem die Fähre hier nicht mehr hält, laufe ich zurück nach Nyhavn und buche eine Fahrt mit dem Touristenboot. Es ist ein offenes, langes, breites Boot mit äusserst unbequemen Sitzen. Nach einer halben Stunde fährt es ab. Wir fahren erst in Richtung Refshaleöen, dann durch die kleinen Kanäle. Der Guide erzählt uns von der fantastischen Müllverbrennungsanlage, die in einem durchtestylten Gebäude untergebracht ist. Den Turm der Vör Freisers Kirke mit seiner spiralförmigen Treppe sehen wir nur eine Sekunde lang. Nach der Bootsfahrt beschliesse ich, „Kopenhagens hidden Gems“ zu besuchen. Ich laufe zur PIstolstraede, wo man einen Blick auf ein verwinkeltes Fachwerkhaus mit drei Dachgiebeln werfen kann. Danach geht es zur Landemaerket Strasse mit ihren farbigen Häuschen, die nur in einem ganz kleinen Abschnitt erhalten sind. In der Gammelmønt steht ein interessantes Eckhaus. Ich überquere die Kronprintsengade, eine der Touristen-Hauptachsen, bewundere den Rundetårn und gelange zum Gråbrødretorv, einem schönen Platz. Danach komme ich zur massiven Vor Frue Kirke, die wie ein griechischer Tempel wirkt. Daneben steht die Universität. Ein weiteres Ziel ist der Jarmers Taarn, mit den kümmerlichen Resten der Stadtbefestigung und einem Löwendenkmal. Danach besuche ich den wunderschönen und kostenlosen botanischen Garten. Besonders empfehlenswert ist der Steingarten. Ein weiterer Ort mit farbigen Häuschen ist die Krusemyntegade, wobei einige mit Kletterpflanzen überwachsen sind. Die Sonne lässt die gelben Reihenhäuschen der Kronprinsessegade aufleuchten, wie wenn sie von innen leuchten würden. Endlich gelange ich auch zum Kastellet, laufe auf den Ramelins zur Windmühle und dann hinunter zum Kommandantenhaus. Beim Hinausgehen spiegelt sich die Englske Kirke im Burggraben. Google Maps führt mich auf dem kürzesten Weg – etwas mehr als eine Stunde für etwas mehr als vier Kilometer – zurück zum Urban Campers Hostel.

































